Interkulturelle Kompetenz in der Psychosozialen Prozessbegleitung

Interkulturelle Kompetenz in der
psychosozialen Prozessbegleitung

Ein Fortbildungstag für Psychosoziale Prozessbegleiter/-innen nach dem (PsychPbG §3, Abs 5)

Aus der Begleitung von Zeuginnen und Zeugen im Strafverfahren ist hinreichend bekannt, dass Viktimisierung, Stressbewältigung, Umgang mit Angst und Stabilisierung kulturspezifisch geprägt sind. Leider wird dies in fachjuristischen Ausbildungen zu wenig berücksichtigt. Wir können in der psychosozialen Prozessbegleitung eher davon ausgehen, dass die weiteren am Verfahren Beteiligten kaum über interkulturelle Kompetenzen verfügen, auch wenn Polizei zwischenzeitlich darauf größeren Wert legt als bisher. Folgen sind, dass die Unsicherheiten der Zeuginnen zunehmen, Aussagen von Zeugen an Aussagekraft einbüssen oder ganz ihre Geltungskraft verlieren. Um so besser sollten wir in der pschosozialen Prozessbegleitung vorbereitet sein.

Der Fortbildungstag bietet den Teilnehmenden Hintergrundwissen, Handwerkszeug zu Reflexionen und Erfahrungen zur Steigerung ihrer interkulturellen Kompetenz für diese spezielle Aufgabe. Dazu wird ein Grundverständnis interkultureller Kommunikation vorgestellt und transkulturelle Methoden erarbeitet. Sie sind geeignet, um in der knappen Zeit der Prozessbegleitung sehr effektiv eingesetzt zu werden. Sie stellen keine Ausweitung dar, sondern ermöglichen eine kultursensible Gestaltung der Begleitung in den verschiedenen Phasen des Verfahrens. Zum Abschluss werden Hinweise zur eigenen Reflexion und Qualitätssicherung gegeben.
Arbeitsweise:

Die Inhalte werden theoretisch in Kurzvorträgen erläutert und in praktischen Übungen anhand eigener Fallbeispiele erarbeitet. Dabei kommen AV-Medien, Einzel- und Gruppenarbeit zum Einsatz, sowie Handouts und Literaturempfehlungen für die eigene Vertiefung.

Inhalte:

Kulturstandards (Hofstede/Thomas), transkulturelle Methoden (Bolten), interkulturelle Kommunikation, beziehungsorientierte Kommunikation, Wirkungsgefüge der Kommunikation (Betz/Breuninger), kultursensible Handlungsdiagnostik (MacLachlain), kulturspezifische Aspekte von Viktimisierung, Angst, Stressbewältigung, Qualitätsdiemnsionen zur Reflexion von Begleitungsprozessen.

Zeitrahmen: 10.00 – 18.00 Uhr am XX. XX. 2019

Kosten: 140,- Euro

Dozent/-in:

Nafice Fazely (Iran, Deutschland), Regisseurin, Schauspielerin, Referentin bei Bildung trifft Entwicklung

Johannes Holz (Deutschland, Brasilien, Indien, Südsudan), Erziehungswissenschaftler, Kath. Theologe (beide Diplom), Supervisor (SG), Berater (SG/DGSF) Coach, Trainer, PsPB-OLG Köln und OLG Bonn. Mitglied im Bundesverband für Psychosoziale Prozessbegleitung e.V. (http://www.bpp-bundesverband.de/)

 

Nafice Fazely

 

Johannes Holz

 

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