Curriculum Systemische Beratung DGSF

DGSF zertifizierte Weiterbildung

Adressat*innen:

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus psychosozialen Arbeitsfeldern mit Hochschul-, Fachhochschul- oder Fachschulausbildung.

Voraussetzungen:
Voraussetzung für eine Teilnahme ist ein Hochschul- oder Fachhochschulabschluss und psychosoziale Praxiserfahrungen

oder

ein qualifizierter Berufsabschluss (mind. 3-jährige Berufsausbildung) und mindestens einer dreijährigen Berufserfahrung im psychosozialen oder beraterischen Feld.

oder

ein qualifizierter Berufsabschluss (mind. 2-jährige Berufsausbildung) und mindestens einer dreijährigen Berufserfahrung im psychosozialen oder beraterischen Feld und Abschluss einer anderen Weiterbildung von mind. 100 UE

Sowie in allen Fällen auch die Möglichkeit zur Umsetzung Systemischer Beratung während der Weiterbildung.

 

Durchführung:
Der Kurs beinhaltet sowohl 224 Std. Theorie und Methodik sowie 100 Std. Selbsterfahrung. Ferner führen TeilnehmerInnen während der Weiterbildung Systemische Beratungen (70 U-Std.) durch und erhalten eine fortlaufende Supervision (100 U-Std.). Aus TeilnehmerInnen mit gleichen/ähnlichen Handlungsfeldern zusammengesetzte Intervisionsgruppen (ca. 5 TeilnehmerInnen) dienen der Adaption des Wissens in das jeweilige Anwendungsfeld (80 U-Std.). Hier werden auch Texte diskutiert, die im Literaturstudium (60 U-Std.) anhand der Literaturliste zu lesen sind. Es werden 4 schriftliche Arbeiten angefertigt. Die Systemanalyse des Arbeitsfeldes umfasst 10 – 18 Seiten und wird im 1. Semester angefertigt. Drei ausführliche Dokumentationen durchgeführter Beratungsprozesse (je ca. 12- 20 Seiten) folgen im 2. Semester. Diese werden diskutiert und dienen zur Entwicklung eines Themas für das Abschlusskolloquium.

In die Weiterbildung integriert sind 10 Selbsterfahrungstage. Selbsterfahrung wird hier verstanden als Reflexion persönlichen aktuellen Seins, des so gewordenen Seins und des Werden wollens. Zentrales Thema ist zunächst die auf die BeraterInnenrolle fokussierte Familienrekonstruktion: Was hat mich aus meiner Familiengeschichte heraus motiviert diese Rolle zu übernehmen? Wie wirken sich zentrale Themen der Herkunftsfamilie auf diese Tätigkeit aus? Wie will ich mich weiterentwickeln? Das Interesse an Selbstreflexion wird vorausgesetzt. Vor Aufnahme in die Weiterbildung ist ein Vorgespräch mit der Weiterbildungsleitung erforderlich.

 

Anforderungen:
Um das Zertifikat Systemische Beraterin / Systemischer Berater des Instituts für Angewandte Gesundheits- und Systemwissenschaften (IAGUS) zu erhalten, ist erforderlich:

  1. die regelmäßige und aktive Teilnahme an den 53 Seminartagen
  2. die regelmäßige und aktive Mitarbeit in der Supervision (100 UE)
  3. die regelmäßige und aktive Teilnahme an einer Intervisionsgruppe (80 UE)
  4. ein Studium der Fachliteratur im Umfang von mind. 60 UE
  5. das Anfertigung einer Systemanalyse des eigenen Arbeitskontextes
  6. die ausführliche Dokumentation mind. dreier Beratungsfälle
  7. der Nachweis von einer Audio-Supervision oder einer Video-Supervision oder einer Live-Supervision
  8. die Durchführung und Dokumentation von mind. 70 UE Systemischer Beratung (bis 2 Jahre nach Weiterbildungsende)
  9. die erfolgreiche Teilnahme am Abschlusskolloquium

TeilnehmerInnen, die noch nicht alle genannten Nachweise darlegen konnten, erhalten eine Teilnahmebescheinigung, aus der die von ihnen geleisteten Anteile hervorgehen.

1. Block: Aller Anfang ist…
Vorstellung der Kursleitung, Darstellung der Fortbildungsstruktur. TeilnehmerInnenvorstellung, TeilnehmerInnenerwartungen. Supervisionsgruppenbildung, Intervisionsgruppenbildung. Geschichte Systemischen Denkens, Philosophische Grundannahmen Systemischer Ansätze, Erkenntnistheoretische Grundlagen, Entwicklungslinien Systemischen Denkens, Aktuelle Ansätze, Ziel- Lösungsorientierung, Kontextklärung in der Beratung, Wohlgeformte Ziele, Struktur eines Erstgesprächs. (3 Tage, 24 UE)

2. Block: Kontext und Werkzeuge
Systemisches Fragen, Überweisungs- und Beratungskontext, Kontraktschließung, Einführung in Wahrnehmungspositionen, Systemisches Fragen: Ressourcenorientierte Fragetechniken, Hypothetische Frageformen, Wirklichkeitsfrageformen, Skalierungsfragen, Aufgabenstellung: Systemanalyse des eigenen Arbeitsfeldes. (3 Tage, 24 UE)

3. Block: Beratung als Prozess
Phasen der Beratung, 2. und folgende Sitzungen, Reframing, Umdeutung,Positive Konnotation, Erweiterte Handlungsfähigkeit, Sitzungsabschlussinterventionen nach der 2. und folgenden Sitzungen, Wirksamkeitsforschung. (3 Tage 24 UE)

4. Block: Familie im Wandel – System und Subsystem
Hypothesengeleitete Beratung,  Mehrpersonengespräche, Familiengespräche, Genogramm- und Systemzeichnungen, Zirkuläres Fragen, Sitzungsabschlussinterventionen bei Mehrpersonengesprächen. (3 Tage, 24 UE)

5. Block: Supervision(1 Tag, 8 UE), Selbsterfahrung. (2 Tage, 16 UE)

6. Block: Co-Beratung
Formen systemischer Teamarbeit,  Co-Beratung, Vernetzung, Auswertung/Besprechung der Arbeitssystemanalysen, Übungstag Familiengespräche (3 Tage 24 UE)

7. Block: Selbsterfahrung. (3 Tage 24 UE)

8. Block Halbzeit!
Angeordnete Beratung, Übungstag Familiengespräche, Halbzeit: Zwischenreflexion.  (3 Tage 24 UE)

9. Block Externalisierung
Rechtliche Rahmenbedingungen von Beratung, Externalisierung- Internalisierung, Dokumente und Gegendokument, Übungstag Familiengespräche

10. Block: Selbsterfahrung. (3 Tage 24 UE)

11. Block: Familienbrett
Familienbrett, Rituale in der Beratung, Reflecting Team, Übungstag Familiengespräche (3 Tage, 24 UE)

12. Block: Supervision(1 Tag, 8 UE), Selbsterfahrung. (2 Tage, 16 UE)

13. Block: Skulpturarbeit
Skulpturarbeit mit Paaren und Familien,  Genderperspektive in der systemischen Beratung, Sandspieltherapie (3 Tage, 24 UE)

14. Block: Auswertung der Fallanalysen / Evaluation
Impact-Methoden, Auswertung der Fallanalysen der TeilnehmerInnen, Selbstreflexion, Erfolgskontrolle, Aufgabenstellung für das Abschlusskolloquium. (3 Tage, 24 UE)

Supervisionstage:

  • Reflexion beruflichen Handelns
  • Falldarstellungen
  • Live- / Video- / Audio- Supervision

Selbsterfahrungstage:

  • Reflexion der eigenen Motivation zu beraterischer Tätigkeit
  • Auseinandersetzung mit der Herkunftsfamilie
  • Familienrekonstruktion / Systemaufstellungen
  • Erkennen und Nutzen persönlicher Ressourcen
  • Berufliche Psychohygiene

 

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